31.08.2006: Business as usual

Da heute die Dreharbeiten begonnen haben, werde ich ab sofort mehr oder weniger regelmäßig (im Idealfall: täglich) hier kleine Drehberichte schreiben. Und damit fange ich nun an (nach und nach kommen diese dann natürlich auch auf die HP (Anmerkung des Autors: naja...wie man sieht, ist das inzwischen der Fall) ).

Ich weiß nicht, warum es bei uns an ersten Drehtagen immer eine Anhäufung von Pannen und Verzögerungen gibt, aber es scheint ein ehernes Gesetz zu sein, gegen das man auch nichts unternehmen kann. Aber beginnen wir von vorne:

Treffen wollten wir uns um 9 Uhr, damit wir pünktlich um 9.30 Uhr mit dem Dreh beginnen können. Naja...ich war etwas zu spät, aber nicht allzuviel. 10min vielleicht. Nach einer kurzen Besprechung wollten wir weiterfahren, aber irgendwie gelang es mir Ellen kurz auf dem Parkplatz, auf dem wir uns getroffen haben zu verlieren. Hielt etwas auf, aber war gerade noch so im tolerierbaren Rahmen.

Aber dabei sollte es nicht bleiben. Auf dem Weg zum Drehort war plötzlich die Straße durch mehrere Feuerwehrfahrzeugen, Polizei und ähnlichem versperrt...offenbar ein Unfall. Also mussten wir uns erst umständlich eine Alternativroute suchen. Wieder verzögerte sich alles...aber immer noch okay.


Endlich am Drehort wollte ich parken (was auch sonst?). Da es sich beim Set um wilde Wildnis handelte, gab es nicht wirklich befestigte Parkplätze und man fuhr etwas ins Grüne...bis es plötzlich "ZACK" machte und mein Auto im Schlamm feststeckte. Und sich partout nicht wieder befreien lassen wollte. Nach einigen erfolglosen Versuchen gaben wir auf, beschlossen abends den ADAC anzurufen und endlich anzufangen. Also rein in die Kostüme, proben und Kamera an...inzwischen war halb 11.

An sich wäre das nicht weiter schlimm, aber Nadine, welche ebenfalls eine Rolle spielt, hatte nur bis 13.30 Uhr Zeit. Dummerweise konnte ihre Szene aus logistischen Gründen auch nicht als erste gedreht werden und so kam es, dass wir noch mit dem ersten Bild beschäftigt waren als Nadine uns auch schon wieder verließ. Okay...wird das Ganze halt auf den nächsten Tag verschoben und nur 2 statt 3 Szenen an diesem Tag gedreht.

Das erste Bild verlief soweit auch problemlos (bis auf vereinzelte Mückenstiche und ähnliches)...beim zweiten Bild hieß es für die beiden Amazonen jedoch: ab ins Wasser. Es war zwar heute ausnahmsweise wirklich angenehm warm, aber der See selbst...naja...der war eine eisige Brühe. Bis wir fertig waren, hattem wir es mit zwei sehr, sehr bibbernden, aber tapferen Frauen zu tun.

Musste nur noch der ADAC angerufen werden, aber wie die Dinge nunmal so sind...am Telefon sagte man mir, dass aus-Schlamm-befreien kosten würde. Ähm...nöööööö...will ich nich. Kurzer Überblick über die Gesamtsituation: ein Auto steckte fest, zwei andere waren noch da...an sich eine gute Ausgangslage, aber leider hatte niemand ein Abschleppseil. Dafür aber eine Wäscheleine. Naja...einen Versuch war es wert und da ich jetzt diese Zeilen schreibe, kann sich bestimmt auch jeder denken wie er ausgegangen ist.

Soviel für heute. Mal schauen, was uns morgen erwartet...die erste Actionszene steht an.

01.09.2006: Der zweite Tage oder: So wenig Zeit, soviel zu tun

Spät kommt er, mein zweiter Drehbericht und das hat auch einen guten Grund. Bis gerade eben hab ich an der Auflösung einer Szene gebastelt, so dass wir die morgen trotz Zeitproblemen von Nadine die Actionszene zu Ende drehen können, aber fangen wir mal lieber wieder von vorne an:

Heute war an sich der erste Tag mit den Muskelmännern. Nun...die neue Pein begann dadurch, dass nur zwei von angekündigt Dreien am Set erschienen, aber kein Problem...einer der drei Jungs stirbt schnell...wird halt einer später am PC geklont. So war es zumindest gedacht...aber soweit kamen wir dann nicht einmal.

Wir mussten ja noch die Szene, die gestern liegen geblieben war, nachholen. Und das dauerte. Die Abläufe der Szene erwiesen sich als umständlicher wie zunächst gedacht, häufige Umbauten kosteten noch mehr Zeit und irgendwann war schon wieder 13.30 Uhr und Nadine musste uns verlassen. An sich nicht schlimm...die Szene wurde fertig (bis auf die Tatsache, dass zwischendrin die Batterien des Mikros ihren Geist aufgaben, aber...juhu...für was gibt es Nachvertonung? ), aber in der nächsten sollte sie auch vereinzelt zu sehen sein. Kurze Diskussionen schloßen sich an mit dem Ergebnis, dass wir zu drehen versuchten, was sich drehen lässt...die Muskelmänner waren zu dem Zeitpunkt schon 5h am Set, ohne dass sie etwas hätten machen müssen.

Naja...was soll's? Auf zu den Proben der nächsten Szene...welche sich wiederum als aufwendig erwiesen. Wir probten und probten, drehten ein bißchen und plötzlich war 17.30 Uhr, die Sonne verzog sich langsam hinter den Bäumen und immer noch war kein Muskelmann vor der Kamera gestanden. Also hab ich noch schnell ein paar kurze Sachen mit ihnen gedreht, damit wenigstens etwas getan war und dann hieß es auch schon Feierabend...na toll. Tut mir wirklich leid für die Jungs.

Morgen wird Nadine auf ein Neues nur wenig Zeit haben, was die anfangs erwähnte Neuplanung notwendig macht...drückt uns also die Daumen, dass wir morgen alles schaffen, was auf dem Plan steht.

02.09.2006: Tag 3: Irgendwo hängt's

Noch später wie gestern geht es weiter mit der munteren Drehberichterei. So langsam macht sich doch ein deutliches Schlafdefizit bemerkbar

Heute war an sich angedacht die erste größere Actionszene des Films abzudrehen. Bereits seit dem ersten Drehtag laufen wir ja dem Drehplan etwas hinterher (wie dem geneigtem Leser dieser Beiträge bekannt ist) und heute war unser oberstes Ziel diesen wieder einzuholen. Nun...es gelang uns leider nicht. Zumindest nicht ganz.

Alles fing eigentlich ganz gut an. Nadines Szenen bekamen wir rechtzeitig fertig, lange lagen wir gut in der Zeit, aber plötzlich...tja...war es schon fast wieder zu spät und die Sonne am Verschwinden. Und immer noch fehlten etliche Einstellungen. Was machen? Extrem zusammenkürzen oder schnell alle Einstellungn mit den Muskelmännern abdrehen, damit die nicht ein weiteres Mal kommen müssen und den Rest (wieder mal) verschieben. Ich entschied mich für zweitere Variante. Was heißt das genau? Wir hängen immer noch ein bißchen hinterher (obwohl bisher kein Drehtag unter 8h dauerte), haben aber zumindest ein bißchen was eingeholt, da keine ganze Szene mehr fehlt, sondern nur noch einige Einstellungen. Die ganze Szene ist bisher eh schon relativ zerstückt gedreht worden...sollte sie im fertigen Film also etwas wirr erscheinen...ihr wisst warum.

Und was lernen wir daraus? Entweder sollten ich lernen Drehs besser zu organisieren oder einsehen, dass es mit einem meist 5köpfigen Team einfach doch stressig werden kann

Naja...weiter geht's morgen mit einem Audi TT...zumindest hoffentlich. Bei einem zu heftigen Blutspritzer bekam Ellen Blut an die Kontaktlinse, was diese ruinierte...und ohne kann sie an sich nicht wirklich Auto fahren. Man wird sehen...


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