29.09.-16.10.2004

So…dann mach ich mich mal daran, das erste Drehtagebuch für diese Website zu schreiben. Eine etwas ungewohnte Situation für mich, da ich es nicht gewohnt bin Tagebuch zu führen. Da diese ersten Drehtage inzwischen auch schon wieder bald 2 Monate zurück liegen, wird das ganze wahrscheinlich auch eher ungenau, da mein Gedächtnis mich doch gerne mal etwas im Stich lässt. Aber beginnen wir von vorne:


Der Morgen des 28.9.2004 sollte der Startschuss für unseren neuen Film mit dem Arbeitstitel "Frinxx" sein, ein Film über Drogen, Superhelden und den verkaterten Morgen danach. Und da begann auch das erste Problem. Das Zimmer, in dem wir drehten, sollte der Schauplatz einer Party gewesen sein…das wirkt natürlich nicht sonderlich überzeugend, wenn dieses doch recht sauber aussieht (trotz längerem Nichtputzens von Ellen). Also begann man erstmal mit einer groß angelegten Verunreinigungsaktion, was sich als gar nicht so leicht herausstellte, da die so erzeugte Unordnung oftmals künstlich wirkte. Aber zu guter Letzt ist es uns dann wohl doch noch ganz gut gelungen…zumindest stank es wie am üblichen Tag danach. Also konnten die Dreharbeiten losgehen. Für die ersten Aufnahmen bestand das ganze Team am Set nur aus Ellen und mir (alles in allem war das Team selten größer wie 3 Personen). Ich versuchte ein paar Experimente, indem ich die Kamera auf einer Modelleisenbahn montierte…was nur mehr oder weniger gut glückte. Aber trotz allem sind die Aufnahmen recht schön geworden und gegen Mittag war die Trainingssequenz dann auch im Kasten.

Jetzt hieß es warten, da Eileen, die in der nächsten Szene darstellerisch dabei sein sollte, noch bei der Arbeit war…jedoch kam sie dann sogar früher wie erwartet. Sollte mir tatsächlich mal das Glück hold sein? Naja…nicht wirklich…wie sich bei dem Versuch eine Pizza zu bekommen herausstellte (diese war als Requisit für eine der nächsten Szenen notwendig). Damit hätte man allerdings rechnen können. Schließlich war es Mittag…und wer bestellt sich um solch eine wahnwitzige Uhrzeit schon etwas zu essen? Nachdem ich mehrmals die Auskunft belästigt hatte, gelang es mir schlussendlich doch noch eine Pizza zu bestellen. Und dann konnte es auch weiter gehen. Der weitere Drehtag verlief soweit reibungslos, alle konnten meistens recht schnell ihren Text und so beschloss man am nächsten Tag fröhlich weiter zu drehen. Der nächste Tag verlief dann auch ohne besondere Vorkommnisse. Man kam recht flott voran, die Bilder waren gut, im Zimmer stank es noch immer. Jedoch verspürte ich leichte Anzeichen einer Krankheit, beschloss diesem jedoch keine weitere Aufmerksamkeit zu schenken…fataaal.

Der nächste Tag. Ich fühlte mich noch ein bisschen kränker, im Großen und Ganzen allerdings gut. Viel schlimmer erschien mir da eher der Anblick, den Eileen mir bot, da ihre Haarfarbe plötzlich eine andere war. Sie hatte dies zwar von vorneherein angekündigt (weswegen ich ihr auch einen Hut aufgesetzt hatte), aber es dann zu sehen, war doch noch einmal etwas anderes. Naja…Augen zu und durch…vielleicht fällt es ja keinem auf (und ich glaube, es wird wirklich nicht sonderlich auffallen….zumindest wenn man nicht dieses Tagebuch gelesen hat). Der Drehtag selbst…wieder einmal gut und problemlos. Bis auf die Tatsache vielleicht, dass wir gerade mal eine halbe Szene geschafft haben…es war aber auch eine ziemlich lange Szene muss ich dazu sagen. Jetzt stand auch erstmal eine kleine Drehpause an, da Eileen die nächsten paar Tage für's erste leider keine Zeit mehr hatte. Doch es blieb nicht bei den nächsten paar Tagen…ich hatte meine Krankheit unterschätzt. Mich selbst haute es zwar nicht gerade um, aber Ellen meldete sich am nächsten Tag krank…offensichtlich hatte sie sich angesteckt. Und das heftig.

Die nächsten Wochen fielen drehtechnisch flach und erst Mitte Oktober konnte es weitergehen. In der Zwischenzeit hatte auch Ellen ihre Frisur gewechselt, was sich allerdings gerade noch so kaschieren lässt. Etwas kritischer war da schon die lange Pause, die dummerweise mitten in einer Szene lag (bekanntermaßen hatten wir am letzten Drehtag nur die halbe Szene geschafft). Im Schnitt zeigt sich jetzt, dass der Übergang eventuell etwas holprig wirken könnte…aber warten wir ab, was sich da noch drehen lässt. Ansonsten verliefen die letzten beiden Tage im Partyzimmer relativ reibungslos. Der erste Versuch den DV-Kran einzusetzen ging ein wenig in die Hose, da das Stativ einfach nicht stabil genug war, um das Teil zu tragen, aber das sollte noch durch den Kauf eines neuen Stativs gelöst werden. Somit war der Großteil des Films abgedreht…nur das große Finale und die Anfangsszene fehlten noch. Und um das große Finale geht es dann im nächsten Tagebuch…


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